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24 HAUSBAU
MASSIVHÄUSER:
INDIVIDUELL & STABIL
Üblicherweise verstehen Bauherren unter dem Begriff Massiv- haus ein Haus, das vor Ort auf der Baustelle Stein um Stein be- ziehungsweise aus Beton und Stahlbeton errichtet wird. Das ist auch nicht falsch. Die «massiven», also schweren Baustoffe sind aber nur ein Kennzeichen von Massivhäusern. Diese zeich- nen sich darüber hinaus durch eine Baukonstruktion aus, bei der zumindest einige Wände eine tragende Funktion haben und damit für die Statik des Gebäudes unabdingbar sind.
Der Gestaltung eines Massivhauses sind, abgesehen von den Gegeben- heiten des Grundstücks, Ihrem Budget und etwaigen Bauvorschriften, kaum Grenzen gesetzt. Massivhäuser werden üblicherweise von einem Architekten individuell geplant, so dass Sie Größe, Raumaufteilung, Platzierung der Fenster und nicht zuletzt den Stil des Hauses nach Ih- ren ganz persönlichen Vorlieben festlegen können.
Die aufwendige schwere Bauweise auf der Baustelle dauert relativ lange. Hinzu kommt, dass der Rohbau eines Massivhauses eine ge- wisse Zeit lang, beispielsweise über die Wintermonate, austrock- nen muss, bevor man mit dem Innenausbau losgehen kann.
Durch hochdämmende Mauersteine und eine ausreichende Wand- dicke ist bei Massivhäusern keine zusätzliche Wärmedämmschicht an den Außenwänden erforderlich. Eine Wärmedämmung des Da- ches und die Dämmung der Bodenplatte sind hingegen immer sinn- voll, um den Anforderungen an Wärme- und Schallschutz zu genü- gen. In modernen Massivhäusern herrscht ein äußerst angenehmes Raumklima. Im Winter bleibt die Wärme drinnen, im Sommer die Hitze draußen. Auch in Sachen Schallschutz sind Massivhäuser Fer- tighäusern überlegen.
ROHBAU IN EIGENLEISTUNG?
Um Kosten zu sparen, möchten viele Bauherren einen Teil der Bauar- beiten in Eigenleistung erbringen. Gerade wenn es um den Rohbau geht, ist dabei aber etwas mehr als nur handwerkliches Geschick vonnöten. Wenn Sie kein spezifisches Bau-Know-how besitzen, ist von Eigenleistung beim Rohbau abzuraten. Auch wenn Sie körper- liche Arbeit nicht gewohnt sind, sollten Sie es sich dreimal überle- gen, welche Aufgaben des Rohbaus Sie sich wirklich selbst zumuten möchten. Falls Ihnen Freunde auf der Baustelle helfen, brauchen Sie zudem eine Bauhelferversicherung. ◻
MASCHINEN UND BAUSTOFFE FÜR DEN
ROHBAU IN EIGENLEISTUNG
Haben Sie sich dazu entschieden, Teile des Rohbaus selbst zu erstel- len, sind Sie gut beraten, sich entsprechendes Gerät entweder selbst anzuschaffen und später weiterzuverkaufen oder auszuleihen. Womit Sie günstiger fahren, hängt natürlich davon ab, wie lange Sie die Bau- maschinen benötigen. Machen Sie bei der Kalkulation nicht den Fehler, die Bauzeit für Ihre Eigenleistung zu unterschätzen. Missgeschicke, die aufwendig ausgebessert werden müssen, eine hartnäckige Erkäl- tung, schlechtes Wetter, Freunde, die plötzlich doch keine Zeit mehr zum Helfen haben – die Liste der Faktoren, die einen Bau verzögern können, ist fast endlos.
Unabhängig davon, ob Sie Maschinen mieten oder kaufen, sollten Sie immer auf gute Qualität achten, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn auf der Baustelle die Maschinen nicht funktionieren. Lassen Sie sich zudem in die richtige Handhabung einweisen und halten Sie sich unbedingt an sämtliche Sicherheitsvorschriften im Umgang mit den Geräten.
Auch bei den Baustoffen sollten Sie hinsichtlich Qualität keine Kom- promisse eingehen. Fragen Sie bei Bedarf einen Fachhändler um Rat, welches Material sich wofür am besten eignet und welches sich einfach verarbeiten lässt.
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